Liechtenstein wird oft mit Wohlstand und Sicherheit in Verbindung gebracht. Prekäre Lebenssituationen sind auf den ersten Blick schwer vorstellbar. Dennoch gibt es auch in Liechtenstein Menschen mit finanziellen, sozialen, gesundheitlichen und/oder psychischen Herausforderungen. Mit diesem Blogbeitrag möchten wir ein Bewusstsein für prekäre Lebensrealitäten schaffen. Dazu schildern wir ein fiktives Fallbeispiel, das auf wahren Erfahrungen basiert.
Fallbeispiel Hans
Hans, Mitte 40, lebt heute allein in einer kleinen Wohnung. Vor einigen Jahren scheiterte seine Ehe und er verlor seinen Arbeitsplatz. Für Hans war es, als ob er den Boden unter den Füssen verloren hat. Der Kontakt zu seinen drei Kindern ist seither sporadisch. Die Probleme standen in engem Zusammenhang mit seinem steigenden Alkoholkonsum, der damals eine Bewältigungsstrategie war, mit Stress und privaten Problemen umzugehen. Nach der Trennung und dem Verlust seines Arbeitsplatzes verschärfte sich die Situation. Hans begann mehr zu trinken, wodurch es zu weiteren gesundheitlichen Problemen kam. Die Spirale aus Isolation, Scham und dem Gefühl des Scheiterns führte ihn in eine prekäre Lebenslage. Heute lebt er von Sozialhilfe und meidet den Kontakt zu seiner Familie. Der Alkohol ist für ihn nicht nur ein Bewältigungsmechanismus, sondern auch ein ständiger Begleiter in seiner Einsamkeit. Hans fehlt die Beschäftigung. Er würde gerne wieder im Arbeitsmarkt Fussfassen, doch seine psychische und körperliche Verfassung verunmöglichen es ihm.
Dieses Beispiel zeigt, dass prekäre Lebenssituationen oft durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren entstehen. Es bedarf eines ganzheitlichen Ansatzes, um Menschen nachhaltig zu unterstützen. Dabei ist es wichtig, die Betroffenen in ihrer Eigenständigkeit zu stärken. Prekäre Lebenssituationen betreffen nicht nur Einzelpersonen, sondern die gesamte Gesellschaft.
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